Tag48:Hochzeit, oder….

1. März 2009

… Kupferpaste braucht der Mensch. Und Freunde. Ok das mit den Freunden kann man diskutieren, 😉 aber Kupferpaste die ist ein muss. Was er auf jeden Fall nicht braucht, der Mensch,  ist ein Zeitplan. Warum ich mir trotzdem immer wieder einen zurechtlege? Kinders, ich weiß es nicht. Ab einen gewissen Alter ist man nicht mehr Lernfähig. Vielleicht liegts einfach daran.

 

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Ich hatte auf jeden Fall wieder einen Zeitplan, an diesem Tag. 
An diesem denkwürdiger Tag. Der Sommer so hell und warm wie er nur im Süden von Österreich sein kann. „Güldern“ bin ich versucht zu sagen.
Der perfekte Tag. Heut sollte es soweit sein. Meine APE sollte ihre Hochzeit bekommen.

Aus der Garage

Für die Laien unter uns. Unter Hochzeit versteht man das Vereinen von Motor und Unterbau mit der Karosserie.

Hochzeit
Und heute wollte ich das machen. Sollte eigentlich keine Schwierigkeit sein. Ein zwei Stunden. Der Motor war aufgebaut, die Kabel montiert. Alles was ich vorbereiten konnte hatte ich vorbereitet. Mit was ich nicht gerechnet hatte, ich hatte Hilfe.
Einige Jungs vom Altblech Forum waren gekommen, helfen.
Super. 🙂 Ein Dejavue. Der ein oder andere wird sich daran erinnern, dass ich die Demontage des Motors, also ich würde mal „Scheidung“ dazu sagen, unter knapp 3 Promille Alkohol Einfluss gemacht habe. (Link zur Story ->Java Blue) Und jetzt. Die Jungs hatten Bier mitgebracht. Halleluja. Ich ergab mich willenlos meinem Schicksal.

 

Schrauben und Rost. Das ist ein nie endenwollendes Thema. Wer schon einmal ein altes Fahrzeug zerlegt hat, weiss von was ich spreche. Das was mal Schraube war, hat sich in ein braunes Etwas verwandelt, das die Karosserie nur noch mit Adhäsionskräften zusammenhält. Aber daraus hab ich gelern. Wenn auch einige behaupten, etwas zuviel. 

Ich habe alle Schrauben von Motor und Fahrwerk, die fast zur Gänze bis zur Unkenntlichkeit verrostet waren, (Link zur Geschichte-> China mon amoure), durch Nirosta Schrauben ersetzt. Was teuer. Aber ich wollte kein Risiko mehr eingehen. Verzinkte Stahlschrauben sind nämlich, und das sei hiermit gesagt, nicht wirklich rostfrei. Sie sind „rostgeschützt“.  Meistens wird die schützende Zinkschicht, bereits beim montieren durch Stecknuss und Mutter verletzt, womit das Teil dann bereits ab der ersten Minute dem braunen Tod schutzlos ausgeliefert ist. Das Ende kennen wir alle.
Bei Nirosta Schrauben muss man auf zwei Dinge achten. Erstens: Die Festigkeit der Schrauben muss mit der Festigkeit der verzinkten Schrauben übereinstimmen. (Die Festigkeitszahl ist am Kopf der Schraube eingeschrieben)
Zweitens: Sollten die Rostfreien Schrauben nicht mit dem normalen Stahl in Verbindung kommen, da sonst dieser Stahl schneller wegrostet. kontaktkorrosion .
Ich habe mir die Schrauben beim Zubehörhandel für Wasserfahrzeuge geholt. Da gibt es diese Teile in unterschiedlichen Rostschutz (ja, nirosta ist nicht gleich nirosta. Das eine sind sicher im Süß- die besseren auch im Salzwasser)und Festigkeitswerten. Rechnet damit, dass diese Schrauben und Muttern ca. das 10 Fache einer normalen Schraube kostet. Aber dafür hat man nie mehr Ärger mit denen.
Die Schrauben hab ich zusätzlich alle mit Kupferpaste eingeschmiert.  Claus meint, die bleiben geschützt für die nächsten 10.000 Jahre. Ziel erreicht würd ich sagen.
Pedant? Aber nicht doch.

Jakob beim helfen
Hier hilft mir gerade Jakob.

Anwendung Kupferpaste
Ich hab die Kupfepaste auch auf die Kontaktflächen der GummiFedern gemacht, wie man hier sieht. Phobisch? Ich doch nicht.
Rene und Chris haben spasssss
Hier sieht man, dass die Jungs eine Menge Spass hatten. Von mir sieht man übrigens nur die Füsse.

Unter der APE
Die ganzen Schrauben festzumachen war dann auch noch eine ziemliche Fummelei.
Motorblock befestigen
Wobei ich Gott sei Dank Hilfe hatte. 🙂

Kontrolle der Muttern

Hier kontrolliert Rene noch einmal, ob ich auch wirklich alles festgemacht habe.
Übrigens, vor ihm die ominöse Kupferpaste.

 

Zwei Tuben davon hab in die APE geschmiert. (Übrigens nicht mit dem Alublock des Motors in Kontakt gebracht. Achtung!!! Kontaktkorrosion) Und zwar auf jedes Teil, dass irgendwie mit Wasser inVerbindung kommen könnte.

 

Ich mach die APE Wasserdicht. Und wenn es das letzte ist, was ich tuhe. Die Sindflut kann kommen. Die APE bleibt. 

 

Was will ich sagen. Wir haben es geschafft. Am Abend stand die APE zum ersten mal auf ihre eigenen Räder. Dass diese blockierten, weil die Bremsen zusehr schleiften, wer will sich darüber einen Kopf machen. Die Stimmung war euphorisch. Wir stürzten über die restlichen Biervorräte her und feierten unseren grandiosen Sieg. Wer weiß was Morgen so kommt. Hmmmm … ich weiß es.  
Aber ich verrat es nicht. Selber nachschaue wie´s weiter geht, mit der APE.  😉

lg Oswald

Just Bilder

25. Februar 2009

Wow…. ihr macht mich feddich. So viele Hits, obwohl ich solange nichts geschrieben hab. Danke und …. das schreit geradezu nach ….

Bildern!!!!

Ich hab von Claus ein paar Images von meiner Schlacht an der APE bekommen, (dank dir alter Schwede) die ich gleich einmal vorab hier hinein hänge. Zu jedem gibts eine Geschichte. Ich schwöre. Und ich reich sie nach. Auch ein Versprechen.

Hab ja geglaubt das ich überhaupt nirgends drauf bin, aber  irrtum. Und natürlich gibts auch ein Bild von Lukas. Der kleinen Ratte. Der gehts übrigens super gut. Danke der Nachfrage. Und der schickt einen freundlichen Schwanzwedler an alle. 

 

Liebe Grüsse euer Oswald….. (und ganz liebe Grüsse an meine Lieblingscousine, die gerade im Krankenhaus liegt. Dass sie die Ohren steif behält und bald wieder rauskommt.)

 Übrigens ein kleiner Tip. Wer die Bilder grösser sehen will braucht sie nur anklicken.
 

Lukas

Lukas. Dieser kleine Lausbeutel gaaaaanz entspannt. 

 

Vier Mann und eine Ape

Vier Mann und eine APE. Und jeder kennt sich noch besser aus…… eh klar 😉

Von Links nach Rechts.  Chris, dann der Oswald, Clausis Papa, und Lamar (der Junge Mann im weissen Hemd, der da ganz auf Arbeit macht.)

 

Ahhhhhh
 Ich im Kampf mit der Dichtmasse. Wer glaubt Gummihandschuhe wären da genug Schutz, irrt. Hab noch Tage später ausgesehen, als wäre ich geteert und gefedert. Das hält euch die Frauen vom Leib, ich sags euch. 

Die erste Ausfahrt
 Die erste Aussfahrt. Hab mich gerade verschalten, deshalb dieser leicht angespannte Gesichtsaudruck.

 

Mehr übermorgen…..

 

 

 

 

Tag47:Wiederaufbau: Es geht los

22. Februar 2009

Also nachdem meine Karosserie nun endlich lackiert war, war ich mir sicher. Ich bin fertig. Gefühlt war ich mir sicher: ich wäre fertig. In der Bauchgrube sass das Gefühl. Und das kam nicht vom Alkohol und feiern. Dazu will ich vielleicht noch anmerken, dass man seinen Gefühlen vielleicht nicht immer blind vertrauen sollte.

Nur ich war mir meinen Gefühlen damals ziemlich sicher. Und die sagten laut und deutlich. Ich wäre feddisch.

Ape P2 fast fertig
Klar, das ein oder andere Teil muss noch montiert werden.
Der Motor zb., und das Ganggestänge nicht zu vergessen, und ja, da war ja auch noch der Kabelbaum, Blinker, die Sitze, die Amaturen, Bremsen montieren, Räder aufziehen, Vorderrad zusammensetzen, Bowdenzüge einziehen, Türen zusammenbauen, Fenster einsetzen, Hilfsrahmen aufbauen, Lichter montieren, Stosstangen, -dämpfer, und die Zierleisten, und noch so ein bisschen Kleimkram…. Aber das wäre ein klax. Ein paar Schrauben hier ein paar Hammerschläge dort, und die Sache hat sich.

 Eine Woche und die Sache hat sich.

Claus war sich da nicht so sicher. Er murmelte da etwas von 5-6 Monaten. Weichei.

Er meinte, zusammenbauen dauert genau solang wie auseinandernehmen. Warmduscher. Ich hatte ja bereits alles fix und fertig. Den Motor generalüberholt, die Teile gesäubert. Alles fein säuberlich in eine Kiste geschmissen… sortiert, und vorbereitet für das Zusamenbasteln. Eigentlich sollte man damit auch in einer Woche fertig sein. Mit links.

 

Ich wollte mit etwas leichtem beginnen. Das Montieren der Vorderachse. Eine Stunde hatte ich dafür eingeplant.

Ja, gut, ich wollte auch Zeit für einen Kaffee haben. Und man muss sich ja nicht von Anfang an zusehr Druck machen.

Zusammengeschraubt hatte ich das Teil auch wirklich ziemlich flott. In läppischen 5 Stunden…
Ich hatte schon damit gerechnet, dass die Arbeit mit dem Federspanner keine Sekunde weniger lange dauern würde bei der Montage wie beim Abbau. Aber gleich DREIMAL so lange?

Was mir aber wirklich meinen Zeitplan verhunzte, war die Tatsache, dass ich den Nubbel für die Entlüftung am Bremszylinder beim elegant mit Schwung einschrauben abbrach.

Teufel auch.
Beim Kontrollieren der übrigen Bremszylinder musst ich bemerken, dass der werte Herr Vorbesitzer, einen gespaltenen! Bremszylinder mit viel Chuzpe so repariert hat, dass er einfach die Gummimanschette über den Spalt zog!!! Das kannte ich noch aus meiner Vorkindergartenzeit, wo ich auch der Meinung war, dass wenn ich die Augen zuhielt, mich die anderen unmöglich finden konnten.

Das war, wie gesagt im Kindergarten. Den Spalt im Zylinder war heute, weshalb ich schnell ins Internet, und neue Bremszylinder besorgt. Gleich zwei Stück. Man weiss ja nie. Lieferzeit 2 Wochen. Here goes the Zeitplan.
Nach dem Schock erst einmal eine Kaffepause gemacht. Zur Erinnerung. Meine Kiste steht bei Clausens in der Garage. 

Und da ich schon so lange bei dieser Familie Claus aus und ein schraubte, war ich bereits zum Inventar mutiert, und hatte mir gleichzeitig bereits das Vertrauen erarbeitet, die Kaffeemaschine alleine bedienen zu dürfen. Ich kann euch gar nicht sagen, was das für eine Auszeichnung ist. Goldener Hosenbandorden kannst du da vergessen.
Nach Kaffee und Tratsch mit dem ein oder anderen Altblechler, 2 Stück kuchen, 2 Tassen Kaffee (die dritte hatte mir Chris vor der Nase weggeschnappt, als ich  einen ticken zu höflich abwarten wollte. Danke Chris.) sind 7  Stunden ins Land gezogen.
Danach wollte ich schnell mal das Teil in die Aufnahme schubsen.

Mann hatte ich einen Spass, als ich Stundenlang am Boden herumkroch, die heruntergefallenen Kugellager Kugeln immer und immer wieder, nämlich nach jeden erfolglosen Einbauversuch, zusammenzusuchen.
Diese Sch…. Teile wollte und wollten nicht in den Aufnahmen bleiben. War auch schwer, das Teil sah nämlich so aus.

 So´n scheiss

Wie sollte in der Rinne das Kügelche bleiben, wenn man mit Wagenheber, blind, von unten, das 20 Kiloteil nach oben wabbelt?

 

 

ganz schoen Fett Bis ich schliesslich, und da wars schon fast dunkel, ganz tief in die Fettkiste Griff  und die Teile einfach mit einem Handvoll der Pampe fest-„schmierte“.

 

 

 Funzt

Stilistisch eine riesensauerei, aber funktionell astrein effektiv.
 

Und um Ehrlich zu sein, wenn mir Chris nicht schlussendlich geholfen hätte, ich hätt es nit geschafft. (Hast den heimtückischen Kaffeeraub wieder wett gemacht. )

 Chris und Lukas

 Schlussendlich wars vollbracht.

 Vorderachse Ape P2

Und das gerade mal in einem Tag. Ich sag ja. 5 Wochen. locker. 🙁
 

Was haben wir gelernt.

Das man beim Kaffee lieber schnell zugreift. 

Das gut geschmiert halb gefettet ist. 

Und das man seinem Bauchgefühl nicht immer vertrauen sollte. 

 

Lg Oswald

Tag46:The day after

14. Februar 2009

Wir haben gefeiert. Haben wir gefeiert? Und wie wir gefeiert haben! Bis die Birne brannte. Ich hab ein Licht gesehen. Am Ende eines Tunnels. Wirklich. Gut, ich glaube, dass die 6 Flaschen Uhudler sicher zu meiner Erleuchtung leicht beigetragen haben. Aber hey.. ein durchschnittlicher Buddhist braucht dafür 40 Jahre Medidation, nicht? Da wird ein wenig Doping für den braven durchschnittlichen Motorschrauber doch erlaubt sein. .

 

Am 4. 7.  wars. Bei der provisorischen Taufe meiner APE.

Aber es war ein hartes Stück arbeit, bis es soweit war. Ein verdammt hartes Stück Arbeit. 

Denn noch mickrige 2 Tage zuvor war meine Ape noch grau. Claus hatte Terminschwierigkeiten. Hat ja nur knapp 100 Jobs, der Junge, die er so neben dem Schrauben erledigt. Ein winziger Pferdestall, einen kleinen Eishockeyverein, eine geduldsame Freundin, einen echten Job, ein paar mickrige Restaurationsprojekte. Also kaum der Rede wert.

Keine Koordination der Mann, und so war das mit dem Lackieren knapper als gedacht. Aber die Einladungen waren geschrieben, die Leute würden kommen, ich wollte feiern. Claus versprach, das alles gut würde, nur ich hatte meine begründeten Zweifel.
Grau grundiert Denn so sah das Teil noch am Tag vor der Feier aus. 
Der Innenraum war am Tag zuvor lackiert worden, anschließend alle Eingänge vorsichtig abgeklebt. Damit der Lacksprühnebel nicht alles wieder rauh macht.

 

Am Tag des Lackierens, waren alle versammelt. Ich wischte, zum 4.mal!, mit Sillikonentferner über die gesamte Karosserie. Sinn, das sei für die Unbedarften unter uns gesagt, ist der, dass die Oberfläche absolut fettfrei ist. Auch keine Griffel, Fingertapser, und ähnliches darf darauf zu sehen sein. Und wer eine Pizza im Umkreis von einem Kilometer isst, würde einen grausamen langsamen Tod sterben.

Denn wahrlich, ich sage euch: wenn auch nur das geringste Fettfluserl auf der Oberfläche zu finden wäre, würde sich der Lack sofort und kommentarlos von der ganzen Karosserie schälen!!

So zumindest haben es mir ein Lackierprofis gesagt, zumindest hab ich es so verstanden, weshalb ich, voller Panik, auch meine Ape in 4 Flaschen Silikonentferner getunkt habe. Das Baby war wohl zu dem Zeitpunkt der fettfreieste Ort dieser Welt, das kann mit guten Gewissen gesagt werden.

Dann trat Claus auf. Seine Lackierpistole im Anschlag, der Kompressor wummerte im Keller seinen 200 Liter Tank voll, Claus stülpte sich die Atemmaske über. Darth Vador Sauggeräusche, sonst beinhartes Schweigen. Dann wurde Garagentür hinter Claus verschlossen. Ruhe. Unheimliche Ruhe. Dann hörte man ein fauchen und zischen. Ich tigerte vor der Garage auf und ab wie ein werdender Vater. 3 Cigarillos hab ich verheizt. Dabei rauch ich gar nicht. Nach endlosen 10 Minuten kam Claus kurz einmal herraus. Und ich fiel fast um. Blutrot lief es ihn aus der Schutzmaske. 

Der Mann bringt sich um! Wegen meiner APE!! 

Ich hätte heulen können, bis ich darauf aufmerksam gemacht wurde, dass das dunkel rote Lack war, der sich an den Kanten der Schutzmaske abgesetzt hatte. 

Ich war fertig mit meinen Nerven. Hätte ich bloß gewusst wie man hyperventiliert, ich hätte das gemacht. So heizte ich mir noch eine Zigarillo an. In gebührenden Abstand zum Tatort natürlich. 

Lösungsmittel macht „wumm“, wenns wo glüht. Nicht vergessen. Und ich wollte meine APE ja nicht gefährden. Ja, ja. Claus auch nicht.

Nach endlosen 40 Minuten war es vollbracht. Claus verschwand zu einer Ganzkörperreinigung. Und ich durfte nicht zu meiner APE. Staubgefahr. Die Garagentür musste zubleiben, bis zum nächsten Morgen. Ich sags euch. Das war sicher die härteste Nacht meines Lebens. Alkohol und die restliche Packung Zigarillos bereiteten mir keine Erleichterung, sondern nur unsagbare Kopfschmerzen, als ich am nächsten Morgen, es muss wohl so um 4.30 in der Früh gewesen sein (hey, Morgen ist Morgen, oder?) in der Garage stand. Sehen konnte ich nicht viel, aber das was ich sah, schmiss mich um. 

Nach dem Lackieren
Das Rot war noch einen Ticken geiler, als ich mir das gedacht, erwünscht, erhofft hatte.Irgendwie brach sich, aus einem gewissen Winkel, dunkles violett-Blau in das dunkle Rot. Ich war total begeistert, wie man hier vielleicht sehen kann. 

Ich hab Spass Meine Liebe

Am Abend kams dann zu der besagten Party.

Martin kanns.. „74er Taunus Gt Martin“ hat mir gezeigt wie man verhindert, dass man sich beim Trinken das Glas ins Aug rennt.

 Rene im Glück Rene war auch glücklich.

 Micky Micky sorgte für Unterhaltung und

 Lukas Lukas passte auf, das Micky nix fallen lies.

 Partymeile Und hier haben wir gefeiert…..
Irgendwann taufte ich dann meine APE und dann kann ich mich eigentlich nicht mehr an viel erinnern.

Nur an eines. Ich dachte, ich wäre fertig, mit meiner Ape. Yup das dachte ich.….. und das war wohl Teil meiner Erleuchtung. Aber wie das mit Erleuchtungen eben so ist. Es war eine grandiose Fehleinschätzung.
Aber dazu morgen mehr.

Und was haben wir gelernt?

Das meistens alles gut wird

und

das es dunkel wird, wenn das Licht ausgeht. 

 

Sei die Weisheit mit euch, SchrauberBrüder und Schrauberschwestern…. bis morgen. 

 

Lg Oswald
 

Happy End….

11. Februar 2009

….  ist es leider nicht. Aber fast. Irgendwie halt. So ungefähr halt. Ach wer brauch denn schon ein Happy End. 

Ich schreib wieder und zwar in den nächsten Tagen über das was geschehen war, und warum ich nicht mehr schreiben konnte, und wie die Welt in die schlimmste Wirtschaftskrise schlitterte seit dem Platzen der grossen Faustkeilblase 792013 bc. Gut, das letzte würd wahrscheinlich die Seite sprengen.

Aber das andere sollte hier brutalst möglich offengelegt werden.

 

Mein lieber Scholli. Ihr habt mir ja saures gegeben. Dabei waren die Kommentare hier ja geradezu nett, gegenüber jenen die ich da per Mail bekommen habe. Also gleich einmal pauschal. Tut mir echt leid. Aber die letzte Zeit war nicht so einfach. Und das Schreiben erst recht nicht. Aber alles der Reihe nach. 

 Zuerst einmal zur Ape….

 

Tag45:CE-SR070.05

3. Juli 2008

 

Jeder der schon mal lackiert hat, weiss was das bedeutet. Für die anderen die Übersetzung: Es ist endlich soweit. Meine APE bekommt ihr Farbkleid.

 

Oh ich sag euch. Ich habs schon gar nicht mehr für wahr gehalten. Meine Fingerkuppen haben nicht das geringste Gespür mehr. Zwischendurch hatte ich Runzeln auf denselben, vom stundenlangen Nassschleifen, ich dachte die krieg ich nie wieder weg. Muss mit Hautfalten, so dick wie die Ohrenrunzeln von Dickhäutern durchs restliche Leben schleichen. Oder besser kriechen. Weil mein Rücken sang mir das Lied der letzten Tage, in denen ich in der Kabine gehockt, gerobbt, herumgekrochen bin.

Und jetzt sitz ich hier vor dem Laptop und vor mir der Mischbecher mit der angetrockneten Farbe. Er riecht sogar noch nach dem Lack. Hmmmmm- 🙂 ich sag euch, kann sich keiner Vorstellen, was das für einen bedeutet, wenn man es nicht einmal selber gemacht hat.

 

in der Karre

 

Hier bei meiner Lieblingsbeschäftigung. Dem Aussaugen. Hätt ich mir sparen können. Aber ehrlich. Aber ich habs doch immer wieder gemacht. Mit einer Leidenschaft. Unglaublich. Es hat gestaubt, dass die Nachbarn Keuchhusten bekamen. Weil es die einzige Beschäftigung war, bei der ich einen Erfolg gesehen habe. Beim Schleifen siehste nämlich nichts.

 

Kurze Info zum Lackieren. Folgende Arbeitsschritte sind notwendig.
1. Das Grundieren. Quasi der erste Rostschutz. Kommt direkt aufs ungeschützte Blech. Wenn diese Schicht oben ist kann der Flugrost nichts mehr tun. Deshalb werden alle andere Schritte erst nach diesem Grundieren ausgeführt, nämlich:

a. Spachteln und Schleifen. Um eventuelle Beulen und Unebenheiten auszugleichen.

b. Kleiner Löcher schweissen.

c. Verzinnen. Dazu muss der Lack an der Stelle wieder weg. Zinn hat die gleiche Funktion wie Spachtelmasse, ist aber widerstandsfähiger, aber auch fieser zu verarbeiten.

2. Füllern. Der Füller ist ein viskoser Lack, füllt kleinste Löcher aus und hat die Aufgabe die Oberfläche spiegelglatt zu machen. Der Lack, so hab ich mir sagen lassen, macht gar nichts mehr gerade. Was der Füller an Glätte nicht zusammen bringt, schafft der Lack nicht mehr. Deshalb trägt man den Füller in verschiede Gänge mehrmals auf und verschleift ihn mit ansteigender Körnung des Schleifpapiers. von 120 bis 600. Manche nehmen sogar 1000er Papier fürs Finishing. Dazwischen kann man bis zur letzten Füllerschicht noch Spachteln, falls es notwendig sein sollte.

3. Der eigentliche Lack. Ist sozusagen nur noch der Zuckerguss.

 

 

Zuvor hab ich noch alle, und ich meine alle verdammten Ritzen mit Polyurethan-Dichtmasse aus dem Rostschutzdepot abgedichtet.

Polyurethan1 Poly2Poly3

Zwei Kartuschen hab ich verbraten. Das verdammte Teil ist jetzt so dicht, damit überquer ich den Atlantik und steig in New York in trockenen Socken aus. Ich schwöre. Dazu muss man wissen, dass die APE geradezu „nass“ gebaut ist. D.h. die Kabine hat von Haus aus Ablauflöcher so gross wie ein Gullideckel, damit das Wasser, das durch irgendwelche Spalten und ritzen da hineinströhmt, auch wieder raus kann. Die Lösung ist Italienisch will ich mal sagen. Und dem Konzept konnte ich nicht viel abgewinnen. Weshalb ich auch das Polyurethan Massacker veranstaltet habe.

Und ein Massacker war es wirklich. Das Zeug hat nämlich die Eigenschaft, wenn es mal die Kartusche verlassen hat, dort auf immer zu haften, wo es hingespritzt wird. Und zwar für immer. Und wenn es die Karosserie ist, hat man Glück. Ist es die Hand…. na dann hilft auch kein Wasser. Ist ja Wasserfest, nicht vergessen. Kann nur wegwachsen.

Handschuhe Besser man nutzt Handschuhe. Oder noch besser, so ein Ganzkörperkondom aus dem Baumarkt und
Handschuhe.

 

VerletztChris hats mir nicht geglaubt und dann mit seiner „Schleif mal von der Haut weg Methode“ probiert die Pampe wieder loszuwerden. Mit gemischten Erfolg.

 

 

OwatrolDann kam noch Owatrol in jedes Verdammte Loch und jede noch irgendwie offene Ritze die das Polyurethan noch nicht verkleben konnte und dann war schleifen angesagt.

 

Das Zen und das Schleifen.

Das Brutale und Nervtötende bei dieser absoluten Knochenarbeit ist der Umstand, dass man eben keinen Fortschritt sieht. Nicht den kleinsten. Man schleift sich einen Wolf, um mit den Fingerkuppen nachzuspüren, ob es nur glatt sein könnte. Und irrt natürlich. Der Profi macht das wahrscheinlich mit seinem kleinsten verkrüppelten Finger. Ich hab mit meiner ganzen Hand getastet und gefühlt um dann erst wieder irgendwo eine Delle reinzuschleifen.

Nun die Ape ist sowieso nie glatt. Die wurde runzelig gebaut, aber dazwische, quasi zwischen diesen Runzeln hat das Blech Arschglatt zu sein. Das war mein Ehrgeiz. Eigentlich eher der Ehrgeiz von Claus, der mich in dieser Phase der Arbeit zu immer neuen Höchstleistungen anstachelte. Ich sag zu ihm seither nur noch „Grossmeister aller Grausamkeiten„. Na zumindest konnte ich ihn von 5 mal Füllern, auf drei mal herunterhandeln. Ein kleiner Erfolg für mich.

Braatze

Aber das schlimmst ist. Die ganze Arbeit und man sieht sie erst wenn die Karosserie lackiert ist, also gaaaaaanz am Schluss.

Also nichts für den ungeduldigen unter uns. Also überhaupt nichts für mich.

Und zwischendurch knotzt man sich an manchen Abenden in die Hängematte und fragt sich, für was mach ich das eigentlich. Für was leb ich? Was tu ich da eigentlich.

Alles sehr existenzielle Fragen, die den ein oder anderen dazu bewegt, seinen Schrotkarren im halb geschliffenen Zustand aufs Ebay zu schmeissen, und nie mehr einen Schraubenschlüssel angreift.

Ich hab versucht dem ganzen kontemplativ, ja meditativ zu begegnen. Also es mehr als ein Symbol für das Leben an und fürsich zu sehen. Quasi das Ape schleifen als Allegorie für die Mühen des Alltags. Profund, Profund.

Es mag Profund sein, gelungen ist es mir nicht. Die Arbeit hat mich in der Mitte derselben genauso angekotzt wie am Anfang und ganz am Schluss.

Ich hab die erste Füllerschicht geschliffen, mit der Energie des Dumben Knabe. 3 Tage lang.

Dann hat Claus die nächste Füllerschicht drüber gelegt, und ich bin da gestanden, wie vom Donner gerührt. Irgendwie hatte ich das Gefühl ichmüsste von ganz vorne wieder anfange. Nur das Korn des Schleifpapiers änderte sich von zuerst 120 auf 240 beim zweiten Mal schleifen (was nur viel mühseliger) zu 600 Korngrösse im letzten Gang.

Ich wollte sterben.

Aber, ich hab was daraus gelernt. Ich weiss nur nicht was. Aber irgend was hab ich sicher daraus gelernt, will mir nur im Moment nicht einfallen was.

Morgen wird der Rest geschliffen

und am Freitag den 4. wird gefeiert. Wer kommen will. Email an mich.

Ach ja, falls sich irgendjemand fragt was dieses CE-SR070.05 bedeutet. Das ist der Farbcode meiner Farbe.

Grüsse Oswald.

Heute mal ein neue Seite…

19. Juni 2008

Ich bin immer noch beim schleifen. Und laut Claus wird das noch Monate so weitergehen.

Hab deshalb eine neue Geschichte über meine autofahrerische Vergangenheit geschrieben.  

Hier…..  

Viel Spass 

Tag44:Por 15

15. Juni 2008

oder: wie man für das lackieren eines Unterbodens 3 Wochen verbraten kann.

 

Beim schweissen

Das bin wirklich ich, beim schweissen. Fesches Mützchen. Ich weiss. Zu dem Bild gibts eine Geschichte…ehrlich. . Kommt später.

Zuerst einmal ist eine Entschuldigung fällig. Ja ja, ich weis. War lange her, das ich hier was von mir vermelden lies. Mir fällt auch keine gute Ausrede ein, ausser, das wieder Sommer, dass das Wetter unverschämt schön war und die FussballEM begonnen hatte.
Oder eben die, dass ich in den letzten 3 Wochen nur eines gemacht habe. Meinen Unterboden lackiert.
Ehrlich. Normalerweise ist das ja in einen guten Nachmittag erledigt, aber wenn man ein ganz superschlauer ist, kann man dafür schon mal gut das 40 fache verbraten.
Und der Oswald gehört ja zu den Superschlauen.

 

Unterboden ist aber natürlich auch ein ganz besonders heikle Angelegenheit, weil bekanntlich dort der Rost ganz besonders gerne wieder kommt. Weil bekanntlich im Feuchte und Dunklen. Und das liebt die Rote Pest ganz besonder. Und Rostvermeidung war ja ursprünglich der Ausgangspunkt des ganzen Restaurationsmassakers. Also muss der Unterboden nicht Rostgeschützt, sondern Rostsicher gemacht werden. 100%.

 

Am liebsten hätt ich das Teil einfach mit 200 Kilo heissen Fett ausgefüllt und gut ist. Aber erstens sind 200 Kilo Fett ziemlich teuer, und so einfach ist das ganze nicht. Vor allem wie kriegst du 200 Kilo Fett heiss….

Also das Netz befragt was zu tun wäre. Und da bekommst du ganz schön was zu lesen. Hunderte Methoden. Und jede ist die beste und alle sind 100, was sag ich 110% sicher. Und das sind nur die Infos die man von den Foren bekommt. Man könnte glauben, Rost wäre schon längst ein Problem das der Vergangenheit angehört.

Der Aufmerksame Leser fragt sich dann aber schon, warum in denselben Foren die Leute ganz verzweifelt um Hilfe schreien, weil wieder einmal die rote Beulenpest zugeschlagen hat. Kognitive Disonanz.

Das Problem mit diesen Unterboden ist ja wie bereit geschrieben, ein ganz besonderes, das sich nicht nur alle Nässe und Dreck dieser Welt dort sammelt, (der die Nässe schön vor Ort hält) sondern auch noch einem Steinhagel, von den Reifen aufgewirbelt, ausgesetzt ist, der früher oder später den besten Lack den Garaus macht. Und natürlich hat man genau diesen Unterboden nicht jeden Tag im Blickfeld, um gegebenfalls dagegen was zu unternehmen. Es sei denn man robbt mit der Taschenlampe bewaffnet, anstatt seine Joggingrunden zu drehen, jeden Morgen mal schnell unter seinen blechernen Liebling.
Da ich weder Jogge, noch jeden Morgen mal im Dreck robben wollte, hab ich lang gelesen und geblättert und mich dann für etwas ganz besonderes Entschieden. Tja, der Oswald ist, wie geschrieben, ein ganz besonders schlauer…
Por 15.


Por 15 kann man auch auf angerostetes Eisen auftragen. Und selbst wenn man eine Ape Sandstrahlt, ganz Rostfrei wird das Teil nie, da man in manche Fugen mit den Sand nicht hinkommt. (Gilt übrigens für alle Karosserien.)

Der Effekt ist der, dass eine Sandgestrahlte Karosse, spätestens in 6 Jahren wieder blüht, wie der Dschungel im Mai.

Soweit so schlecht.
Por hat eben den Vorteil, dass es durch ein Chemisches Verfahren direkt auf angerostete Stellen aufgetragen wird. und da der Lack „DURCH WASSER“ aushärtet nimmt er gegebenenfalls dem noch existenten Rost seine Lebensgrundlage. Ausserdem soll es, wenn ausgewassert, so hart sein, dass nicht einmal der Böse Kiesel meiner glänzenden Oberfläche etwas antun kann. Soweit die Theorie, und die kling gut.
Nachteil ist, dass dieser Lack in Europa kaum verkauft wird deshalb ziemlich teuer ist und dann muss man auch noch höllisch aufpassen, das kein Wasser in die offene Dose kommt, da diese dann schnell aushärtet. Wir erinnern uns. „Härtet durch Wasser aus.“ Ausserdem wäre es wohl ein Problem, wenn man die Farbe auf die Haur bekäme, den von derselben bekäme man sie nie wieder weg. Schreckt mich alles nicht. Oswald ist nicht nur ein ganz besonders schlauer, sondern auch ein mutiger. Und Farbe macht mir keine Angst. Zu Vorsorge hab ich mir einen Reinraumanzug und diverse Handschuhe besorgt. Man weiss ja nie.


Ein paar Jungs haben mir die APE auf den Kopf gestellt, und los gings mit der Vorbereitung der Oberfläche. Ist ne ziemliche Arbeit. Zuerst wird all der Rost, den der Sandstrahl nicht erledigt hat, so gut es geht weggeschliffen.
Anschliessend muss man die Oberfläche mit Phosphorsäure einpinseln.

Hab schon mal über Phosphorsäure geschrieben. Phosphorsäure wandelt Rost in Eisenphosphat um. Eisenphosphat ist, im Unterschied zu Eisenoxyd, also Rost, Chemisch stabil. Oder anders ausgedrückt: Es rostet nicht mehr weiter.

Danach muss die Phosphorsäure wieder herunter, da es sonst das Metall angreift. Und zwar nimmt man dazu Wasser. Keine Sorge, das Eisenphosphat bildet eine dünne Schutzschicht. Das Eisen rostet, bei kurzen Wassereinfluss nicht weiter.
Dann hab ich die Kanten, Falze, Stossnähte, mit Owatrolöl ausgefüllt.

Owatrol ist eigentlich kein Öl, sondern eher ein Harz, das zuerst extrem flüssig ist, dadurch in alle Spalten kommt, und dort dann gummiartig aushärtet. Ergebnis. Es kommt dort kein Wasser mehr hin. Und Rost wird eingeschlossen. Rostet aber auch nicht mehr weiter.
Zusätzlich kann man ausgehärtetes Owatrol gut überlackieren. Das Zeug ist wirklich gut.


Dann…. hab ich eine Woche Pause gemacht.
Zuvor alles schön mit einer Plane abgedeckt. Jedes Eck schön fest gemacht. Totaler overkill, da ja sowieso jeden Tag 30 Grad und strahlender Sonnenschein. Und warum sollte sich das auch ändern. Tat es auch nicht…bis zum Tag 2. Dann hat es zu Gewittern und schütten angefangen, als habe einer alle Schleusen geöffnet. Aber machte ich mir sorgen? Mit nichten, und enkeln. Ich hatte ja meine Planen. Und wer Planen hat, kann super schlafen, auch wenns draussen stürmt und schneit.
Habt ihr gewust, dass Planen zwar dicht sein können, aber nicht müssen?

Ich weis es jetzt. Als ich, nach ein paar Tagen, wieder zu meiner APE zurückkehrte, und die Planen wegmachte, schwammen darunter in der Bodenwanne die Frösche synchron.

Und natürlich wieder überall Flugrost.

Flugrost

Also. Zuerst mal verzweifeln, dann das Wasser ausgeschöpft (1 Stunde arbeit), wieder alles schön angeschliffen (4 Stunden), und wieder mit Phosphorsäure gearbeitet (2 Stunden). Dabei ganz schön geschwitzt, weil ja wieder super heisses Wetter. An den Flächen wo Owatrol drann war, war übrigens kein Rost.
So am späteren Nachmittag, ich war mit meiner Phosphorsäure Attacke gerade fertig, zogen plötzlich wieder bedrohliche Wolken auf… und verzogen sich wieder.
Ich blickte etwas unsicher in den Himmel.

 

 

Die Wolken zogen wieder auf, dann wieder weg.
Ich deckte schnell alles zu, ging einen Kaffee drinken. Als ich mich wieder zeigte, waren die Wolken immer noch da, aber geregnet hat es bis jetzt immer noch nicht.
No Risk, no Fun, hab ich gebrüllt, und mit dem Lackieren angefangen.

Frisch lackiert
Und wirklich. Es regnete nicht. Bis zu dem Zeitpunkt, an den ich den letzten Pinselstrich getan, die letzte Ecke mit dem Sündhaft teuren Lack benetzt hatte. Dann, genau dann fing es an zu regnen. Was heisst hier regnen. Es schüttete. Es prügelte den Regen auf meine frisch lackierten Teile. Tropfen so gross wie Tennisbälle.

Nachdenkpause. Eher Gehirnleere.

Eigentlich sollte der Lack, so dachte ich fieberhaft, durch Wasser aushärten. Vielleicht ist dieser Regen sogar gut…. klammerte ich mich an den Strohhalm fest. Und wie ich klammerte.
Der Strohalm brach. Nein zersplitterte in alle Einzelteile, als ich mich einmal kurz in das Wasserchaos wagte, um mir die Teile anzusehen.
Es war schon richtig, dass der Lack mit Feuchtigkeit aushärtete, aber mit Wasser reagiert er. Die Obefläche sah aus, wie Pockenvernarbt.
Das ganze Chaos kam erst am nächsten Tag ans Tageslicht. Teile des Lackes waren wie Schaumgummi aufgegangen, und haben das Wasser richtiggehend eingeschlossen. Andere Teile waren mit Sand bedeckt, die der Regen hochgespritzt hatte. Und als wäre das nicht schon genug, haben einige Stellen, an denen der Sand den Lack abgenommen hatte, bereits wieder zu rosten begonnen.
Super. Das kommt herraus, wenn sich superschlau mit ungeduldig paart.
Was soll ich sagen. Ihr könnt euch denken was jetzt kam. Natürlich. Wieder alles abschleifen und nochmal lackieren.

Und das hab ich die letzten Wochen gemacht.

Die restliche Zeit hab ich versucht den Lack wieder von der Haut zu bekommen. Also, wenn auf der Dose steht, „Geht nicht mehr von der Haut ab.“ sollte man das glauben. Und vor allem sich nicht mit den Handschuhen, die Haare aus dem Gesicht schupfen…

 

Ach ja, das Bild vom Anfang. Da war ich noch optimistisch, und das Wetter noch schön. Da die Sonne mir von hinten in die Schweissmaske schien, und ich durch die Spiegelung sogut wie nix sah, hab ich das fesche Mützchen aufgesetzt. Und darunter geschwitzt wie ein Schwein. Nein. Bin kein Wüstensohn geworden. *fg*

Was haben wir gelernt.

 

    1. Das Planen nur dicht sein können. Aber nicht müssen.
    2. Superschlau nie , wirklich nie, schlau genug.
    3. Das „No Risk, no Fun“ nichts anderes ist, als der blöde Spruch eines Werbefuzzis

      Lg Oswald

       

      Tag43:10 Wahrheiten

      16. Mai 2008

      Neulich, beim Schleifen, hatte ich so ein bisschen Zeit meinen Gedanken nachzuhängen. Jaja. Ich weiss, schon. Was hast du da Zeit überhaupt nachzudenken. Schleifen sollst du Junge, nicht denken. Hat aber etwas meditatives, das Autoschleifen. Ich will jetzt nicht sagen religös, aber meditativ. In Wahrheit halt ich ja so ein Autoschrauben für einen Zen-Weg. Also wirklich. :). Leuchte bin ich noch keine, und erleuchtet noch lange nicht. (Wahrscheinlich glimmt nur ein Lämpchen.) Aber für den Beitrag hat es gereicht.

       

      Also: Meine 10 ultimativen Schrauberwahrheiten.

      Schaut sie euch mal an. Bin gespannt, was ihr dazu sagt.

       

      Die 10 ultimativen unumstösslichen und ewigen Schrauberwahrheiten.

       

      1. Egal wieviel Zeit du veranschlagst. Es dauert länger.

      Ist brutal aber ist aber so. Weil man nie mit dem rechnet, was schief geht, sondern immer nur annimmt, das alles wie am Schnürchen läuft.
      Das Getriebe öffnen? Na sind ja nur 3 Schrauben, das hab ich in 3 Minuten. Na, sagen wir, 10. Maximal. Aber dann findet man die richtige Stecknuss nicht, dann muss der Arbeitsplatz erst freigeräumt werden, dann muss das Getriebe zuerst gereinigt werden, dann kommt der Nachbar vorbei und erzählt von seinem Hund, dann fängt das Fussballspiel an, dass man unbedingt sehen muss, und wenn man dann endlich wirklich soweit ist, das Teil zu öffnen, dann geht sicher eine der Muttern nicht ab, weil total und absolut und für immer und ewig zugerostet. Und so werden aus drei Minuten, lockere 3 Stunden.
      Tip: Nimm den längsten Projektzeitraum an, das du vermutest (nicht schüchtern sein, macht mal. Nur Zu. Keine Hemmungen. Das Längste was deine Phantasie hergiebt. Wenn du dich selbst im Rollstuhl siehst, den Brei mit dem Strohhalm mampfen, kommst du in die realistische Nähe. Dann multipliziert diesen Zeitraum mit drei. Dann Zähl noch ein Monat dazu, und du kommst auf deinen tatsächlichen Fertigstellungstermin, ….. wenn du solange lebst, deine Frau dich so lange lässt, oder dir bis dahin nicht Geldmittel, Geduld, oder Flexscheiben ausgegangen sind.

       

      2. Dein Restaurationsobjekt hat immer einen schlechteren Zustand als du je vermutest.

      Immer. Nenn es Blindheit, oder Wahnsinn, oder einfach nur Wunschsehen. Das Objekt unserer Restaurationsbegierde sieht immer besser aus als es ist. Immer. Und selbst wenn du das Teil vom Fachmann überprüfen lässt, findet sich nach dem Zerlegen noch ein Rostnest im Schweller, so gross wie ein Fussball.

       

      3. Egal wieviel Zeit du veranschlagst. Es dauert länger.

      Hu? Hat er was geraucht, der Oswald? Ist er auf der Tastatur ausgerutscht? Zuviel Feinstaub und der in den Kopf gestiegen? Das Gesetz hatten wir ja bereits? Und es ist ein gutes Gesetz, aber nicht so gut, dass man es wiederholen muss.
      Ist keine Wiederholung. Wirklich. Denn es ist ein weiters unumstössliches Faktum, dass es egal ist, wieviel Zeit man sich vornimmt. Der Termin wird um das Dreifache überzogen. Will heissen: Glaubst du ein Jahr Zeit zu brauchen, brauchst du 3. Nimmst du dir aber vor, dasselbe Teil in 4 Monaten fertig zu haben, wirst du ziemlich genau in einem Jahr fertig sein.

       

      4. Es ist genau das Ersatzteil nicht auf Lager, das du am dringensten brauchst.

      Ist sicher Absicht. Ich halte es für eine Prüfung des Schicksals. Dir fehlt, damit du mit dem Zusammenbau deines sorgfältig hergerichteten Motors, den du seit Wochen überholt hast beginnen kannst, eine ganz gewisse mirkige Spezial Gummidichtung. Du gehst zum Laden, holst den Euro herraus, weil mehr tut das Teil nicht kosten, und….“tut mir leid, das Teil ist leider nicht mehr lieferbar. Versuchen sie es bei Ebay.“ Dann kann man nur beten und hoffen dass du der einzige ist, der so ein Teil sucht. Wie Wahrscheinlich das ist, kann du dir selbst ausmalen. Oder du realisierst es, wenn du Im internet siehst. „Dieser Artikel wird 1468 mal beobachtet.“ Da hilft alles nichts. Da können die Kinder weinen soviel sie wollen, der neue Plasma TV wird versetzt.


      5. Du tust dir immer mit dem Werkzeug weh, das du am besten kennst und genau in dem Moment in dem du sicher bist, dass nichts passiert.

      Ist so. Die Flex, schon hundert mal in der Hand gehabt, immer und jedes mal nicht ohne zuvor die Ganzkörper-Rüstung angelegt zu habe, Feuerlöscher auf der Rechten, Verbandkoffer auf der Linken Seite, das Testament, Blutgruppenausweis, Impfpass in Griffweite, wie es sich gehört. Und alles Umsonst. Nie ist ist auch nur die kleinste Kleinigkeit passiert. Und dann will man nur einmal schnell eine Kante abgraten, und nimmt nur mal ausnahmsweise das Gerät zur ungeschützten Hand, und genau dann fährt die Trennscheibe in den Fingerknochen.

       

      6. Verbrauchsmaterial geht immer Samstag 6 uhr 45 zur Neige.

      Das Nervenzerfetzenste und unheimlichste Gesetz von allen. Da muss es einen Gott geben, der die Ladenschlusstermine nachdem zur Neige gehen von Flexscheiben einrichtet. Anders ist das Ganze nicht zu erklären. Samstag abend, viertel vor 7. Du brauchst, selbst wenn du alle Geschwindigkeitsbeschränkungen übersiehst, bei den Autobahnen auf der Gegenfahrbahn abkürzt, nicht für Tiere, Kinder, alte Leute bremst oder auch nur verzögerst, genau 15.32 Minuten zum nächsten Heimwerkermarkt. (gestoppt) Und „zing“ löst sich genau dann deine Trennscheibe in ihre Einzelteile auf. Du greifts blind, an jenen Fleck, an dem die Reserve liegen sollte, obwohl du längst weisst, dass da keine ist, weil, ist ja Samstag Abend.


      7. Du hast nie das richtige Werkzeug zur Hand.

      Warum das so ist, weiss ich nicht. Wenn du eine 10er Mutter öffnen musst, du dazu wärend einer Viertelstunde wildesten Verrenkungen unter den Wagen gekrochen bist, geschickt, unter einziehen deiner Milz, dem herunterhängenden Auspuffrohr ausgewichen bist, den Kopf auf die Seite gewuchtet, den bescheuerten Arm, der einfach zu lange ist, um im Spalt zwischen Motoblock und Karosserie hineinzupassen, irgendwie in Stellung gescheuert hast, du also endlich genau so liegst, dass du unter Zuhilfename deiner ganzen bestialischen Manneskraft, diese verfluchte Mutter anfassen kannst, um ihr ein grausames Ende zu bereiten, oder sie herrauszuschrauben, hast du bestimmt nur den 11 Schlüssel mit. Und der 10er liegt irgendwo ziemlich genau am anderen Ende der Werkstatt.


      8. Man kann nie genug Werkzeug haben.

      Muss man nicht erklären, oder? 😉

       

      9. Rost ist in Wahrheit unsere Obsession.

      Auch wenn wir es uns nicht eingestehen wollen. Rost ist unser Fetisch. Und wenn nicht vor dem Projekt, dann während, und bestimmt danach. Alles dreht sich um Rost. Es hat unsere Gedanken im Griff und dementsprechend sind wir auch die meiste Zeit damit beschäftigt das zu Beseitigen, was Rost angerichtet hat. Also seien wir ehrlich. Wollen wir es anders? Einen Alu Wagen, oder vielleicht ganz aus Plastik? Nie mehr Angst vor einer Blutvergiftung. Nichts mehr schleifen. Nichts mehr schweissen? Nichts da. Wir wollen die Herrausforderung. Will fast sagen, wir haben Rost im Blut. ….

       

      So das wars.
      Hey… sind ja nur 9 Wahrheiten? Stimmt. Vielleicht fällt euch eine 10te ein.

      Lg Oswald

      Tag42: Hüst…

      13. Mai 2008

      Ich hüstel mir gerade meine beiden Lungensegel aus dem Leib. Schleifstaub ist ein Hund. Ich sags euch. Und auch der Grund warum ich erst jetzt wieder schreibe. Eigentlich sollte meine APE ja heute gefüllert sein. Und soll ich euch was sagen….. genauso ist es. 🙂


      Aber es war wieder mal ein kleines Abenteuer.
      Am Montag wollte ich den Motor machen. Ihr erinnert euch. Ich hab geschrieben, dass ich gleich in der Werkstatt schlafe, damit ich am nächsten Morgen quasi mit dem Schraubenschlüssel gleich vor dem Kaffee mal schnell am Motor herumdrehen kann. Gut, Kaffee war nicht, da ich in der Werkstatt immer noch keine Kaffeemaschine habe. Aber die nächste Tanke ist ja nicht weit, und gerade als ich mich aufmachen wollte dort mir einen köstlichen Automatenbraunsaft (anders kann man das Zeugs einfach nicht nennen) zu besorgen, läutete mein Handy. Claus ist dran.

      Hast du gerade was vor?

      Äh… kann man so nicht sagen.

      Du, dann sei doch so lieb und hilf mir den Karmann Ghia zum Sandstrahlen zu wuchten. Und nachher füllern wir gleich deine APE.

      Klar….

       

      Es folgten zwei, drei Sekunden Pause, (ich hatte doch noch keinen Kaffee) dann fiel der Groschen. Meine APE wird gefüllert! Ich bin vor Freude durch die Garage gesprungen. Also rein in mein Auto, der Motor muss warten, und mit Vollgas zu Claus. Dort versuchten dann 6 gestandene Jungs, (eigentlich waren wir ja zu 9, aber einer musste fotografieren, die anderen mussten …. ich weiss nicht… sicher auch etwas wichtiges tun 🙂 ) die 400 Kilo Karosserie auf den Abschleppwagen zu wuchten.

      Als wir das Teil verfrachtet hatten,
      ging Claus mit prüfenden Blick über meine geschliffene APE die ich stolz präsentierte. Bereit wie sie nur bereit sein konnte, ihr Füllerbad zu nehmen stand sie da. Wochen hab ich an dem Teil herumgeschliffen. Immer wieder Spachtelmasse aufgetragen und hauchdünn zurechtgeschliffen. Wie sehr hab ich jede einzelne Stelle bearbeitet. Wie sehr hab ich mich darauf gewartet dass das Teil endlich lackiert würde…. und ich sollte noch etwas länger warten. Denn es wurde ein einziges blutiges Massaker. Mit einem Edding (so brutal war er) mit einem Eding hat er die Stellen angezeichnet, die wir noch mal machen mussten. Und die APE sah danach aus, wie ein geflecktes Holsteiner Rind. Das Problem war nur, dass ich nur zwei Tage Zeit hatte, denn, wäre der Karman wieder da, hätte Claus keine Zeit mehr zum füllern. Und der Karman kam in zwei Tagen.

      Als hab ich mir den Montag bis tief in die Nacht um die Ohren geschlagen, bin Todmüde am Abend ins Bett gegangen, um heute ab 8 Uhr wieder unter der APE zu hängen.

      Ich kann euch sagen, Lackierer verdienen ihr Geld verdammt hart.
      Und ich weiss nicht ob ich mir dass noch mal antun würde. Gerade zum Schluss hin, wenn einem jede Sehne weh tut, ist man schon verdammt versucht, das Ganze einfach hinzuschmeissen.

      Sicher, würde ich jetzt wieder an eine Lackierung herangehen, würde ich viele Fehler nicht mehr machen. Ich würde zuallererst keine APE mehr nehmen, denn das Teil ist eine einzige riesen Beule. Kein Blech ist gerade, überall sind Verzüge und Schweisspunkte. Man merkt dem Teil sein Design aus den frühen 50er an. Auch wenn es erst in den 90ern produziert wurde. Aber dafür eben in Italien, und die haben eher Sinn… ich weiss nicht für was, aber nicht für gerades Blech.
      Heute würde ich auch die Spachtelmasse gleich vollflächig auftragen. Ich würde sofort 40er Schleifpapier zum bequemen Grobschliff benutzen, anstatt mit 120er Körnung mir einen Wolf zu schleifen. Ich denke, wie gesagt, ich würde viele Fehler nicht mehr machen, aber ich denke auch, dass ich mal für eine Zeit von der Arbeit die Nase voll habe.

      Die Nase voll hatte ich auch,
      weil ich meine Feinstaubmaske nicht über derselben hatte. Ich war so in Eile, dass ich dazu keine Zeit hatte. Ich hatte auch keine Zeit mir die Lederhandschuhe überzuziehen, als ich noch ein paar Schweisspunkte setzen musste, die ich bisher vor ir hergeschoben hatte, weshalb meine Hand jetzt ein Brandzeichen ziert.
      Aber, Schlussendlich, wurde die Ape heute gefüllert.
      Dann wurde sie auf den Kopf gestellt, weil der Unterboden mit Por15 gemacht wird. Das wird noch einmal ein riesiger Aufwand.
      Dann muss der Füller geschliffen werden, und dann wird nochmal gefüllert, dann nochmal geschliffen, und dann lackiert.
      Aber für heute bin ich mal froh, dass ich soweit gekommen bin. Ich hab nämlich nicht mehr viel Zeit um das Projekt fertig zu machen.

      Was haben wir gelernt.

      Das Unverhofft oft kommt, und
      das immer, wenn man der Meinung ist, man wäre fertig, einer daher kommt, der einen vom Gegenteil überzeugt,
      und das man immer eine Staubmaske tragen sollte, wenn man was schleift. Hüst…

      Lg Oswald

      PS Bilder kommen nach.